Dienstag, 22. Januar 2013

Rezension: Assassin's Apprentice - Robin Hobb

Assassin's Apprentice (Farseer Trilogy, #1)Assassin's Apprentice von Robin Hobb

Deutscher Titel: Der Adept des Assassinen / Der Weitseher
Reihe: The Farseers Trilogy, 1, Realms of the Elderlings 1, Die Weitseher
Format: Taschenbuch,
480 Seiten

Verlag: Harper/Voyage, 2007
ISBN-10: 0006480098
ISBN-13: 9780006480099



Alles beginnt aus den Augen eines verstörten Kindes, das von seinem Großvater in die nächste Garnisonsstadt geschleppt wird und dort in die Händen rauer Soldaten gegeben wird. Das Kind trägt keinen Namen und kann nur wenig erfassen von dem was um es herum geschieht. Doch schon bald wird klar, die Existenz dieses Kindes ist ein Skandal, denn er ist der uneheliche Sohn des Thronfolgers...

Der Vater des Kindes verzichtet aufgrund dieses Skandals auf den Thron und das in einer Zeit in der die Six Dutchies eigentlich Stabilität dringend gebrauchen könnten. Denn während Fitz am Hof des Königs vom Stallmeister und einem mysteriösen nächtlichen Besucher aufgezogen wird braut sich am Horizont am Meer großes Unheil auf, welches dem Königreich und der Familie der Weitseher noch einiges abverlangen wird. Aber vorerst gilt es das Königreich zu stabilisieren und für den Fortbestand des Königsgeschlechts zu sorgen... wird es vielleicht damit enden, das der junge Fitz eine größere Rolle einnehmen muss als nur der ungeliebte Bastard und heimliche Lehrling eines Assassinen zu sein?

Die Saga vom Weitseher ist nicht mehr neu,  und ich erinnere mich das sie mir selbst in meinen ersten Internetjahren so oft empfohlen wurde, das ich irgendwann einfach hineinsehen musste. Die Geschichte, aus der Ich-Perspektive FitzChivalrys geschrieben hat mich seither nicht mehr losgelassen. Ich habe sie auf Deutsch nun über die letzten zehn Jahre schon dreimal gelesen... und nun in Englisch, weil ich es mir mittlerweile zutrauen kann.
Es ist keine schnelle Geschichte, mit einem Plot der davonrennt und seine Charaktere mitschleppt. Alles baut eher langsam auf und während Fitz älter wird und Erfahrungen sammelt baut sich die eigentliche Geschichte im Hintergrund langsam auf. Getragen wird das ganze von sehr liebenswerten und zwiespältigen Charakteren, einigen echten Bösewichten und alle wachsen einem mit der Zeit sehr ans Herz.
Aber man sollte auch ein Interesse an Weltenbau und Hintergrundentwicklung haben, sonst mag es einem zwischendurch ein wenig langweilig werden, denn es passiert nicht wirklich das was der Genre Leser gegebenenfalls erwarten würde.
Wer wie ich schon lange im Genre der Fantasy stöbert und viele der bekannten Bücher gelesen hat, der weiß vielleicht auch, das es bei Zeiten anfangen kann zu langweilen. Genre-Literatur arbeitet mit Klischees und diese findet man immer und immer wieder... doch manchmal, leider noch viel zu selten, findet man Autoren, die scheinbar ebenso gelangweilt von den üblichen Motiven sind.
Robin Hobb ist eine von diesen, und sie schafft es, ohne das Genre völlig zu entstellen eine sehr andere Geschichte zu erzählen. Denn was beginnt wie die Geschichte vom armen Bäckerjungen oder Schweinehirten, der bald sein königliches Blut entdeckt endet... nun ja, dazu mehr in den späteren Rezensionen.

So wie ein Tolkien-Jünger sicherlich nicht als objektiv zu werten ist, wenn er über sein „Buch der Bücher“ schreibt, so kann auch ich mich längst nicht mehr als gänzlich sachlich sehen, wenn es um meine „Farseers“ geht. Viel zu tief bin ich mittlerweile in Robin Hobbs Welt verstrickt, und ihr dürft auch dieses Jahr noch auf einige Rezensionen mehr von mir freuen... schließlich habe ich einen kompletten Re-Read der „Realms of the Elderlings“ geplant.

Es ist ganz einfach tatsächlich Liebe, die mich mit diesen Büchern verbindet. Das ist schlicht und ergreifend so und warum soll man nicht ab und an einfach nur enthusiastisch ein Buch oder eine Buchreihe umarmen, herzen und nie mehr loslassen wollen?

Ohne Frage

✦✦✦✦✦

Eure Gecko



Wie und wann kam das Buch zu mir?
Ich habe letztes Jahr angefangen die Weitseher- und Zauberschiff-Reihe auf englisch zu kaufen, weil da noch ungelesen die letzte Unter-Serie der Reihe auf mich wartet, von der dieses Jahr noch der letzte Band erscheint... und angefangen sie zu lesen. Diese Rezension lege ich jetzt nach um auch alle endlich einmal etwas gründlicher zu rezensieren.

Bücher führen zu Büchern?
Es folgen auf dieses Buch noch 12 weitere, die teilweise in sich abgeschlossene Geschichten ergeben... noch Fragen?

Habe ich aus dem Buch etwas gelernt?
Was ich bei Marion Zimmer Bradley angefangen habe hat sich hier mit Robin Hobb und mit George R.R. Martin weiter fortgesetzt. Ich mag gut gemachte, auf den Buchseiten intensiv lebende Charaktere und originelle Welten. Ich kann es nicht ausstehen, wenn Bücher nur nach einem Strickmuster geschrieben sind.



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