Dies sind die Scarlet Letters, meine Rubrik in der ich etwas über meinen Unglauben an eine höhere Instanz erläutern möchte oder euch auf Themen die Atheisten bewegen aufmerksam machen möchte.
Mein erstes Thema ist der scharlachrote Buchstabe A und seine Verbindung mit der Out-Kampagne, die Richard Dawkins und einige Mitstreiter ins Leben gerufen haben. Sie existiert schon einige Jahre, aber sie hat in meinen Augen an Wert nicht verloren.
Auch wenn es in Deutschland bei weitem nicht so ein Problem ist sich selbst zur Gottlosigkeit zu bekennen wie im Iran, wo man sein Leben riskiert oder wie in den USA, wo einen Ausgrenzung und soziale Isolation erwarten, so gibt es dabei doch noch oft genug seltsame Blicke und die große Frage: "Warum glaubst du an nichts?"
Aber dem ist gar nicht so. Atheisten glauben an alles Mögliche. Sie glauben an die Menschheit, halten den Humanismus für ein gutes Grundgebilde um seine Werte darauf aufzubauen und halten wenig von Mord, Raub und Vergewaltigung. Denn darauf baut man kein Wertesystem und auch keine Staaten auf... aber was hat man von einem Gott? Göttliche Gesetze sind nicht logisch, sie sind nicht aus Gutem Gewissen und bestem Wissen entstanden sondern richten, in der heutigen Zeit, allein nach überlieferten Schriften und angeblichen Offenbahrungen... und die Erfahrung in der Menschheitsgeschichte lehrt mich, das diese Gesetze oft unmenschlich sind oder zu solchen Zwecken gebraucht werden. Denn nicht Gott lebt auf Erden und muss mit seinen Nachbarn und Andersdenken auskommen, sondern der Mensch.
Wir sehen Kriege, all über all auf der Welt und wieviele davon werden von Religionen betrieben? Der Blick wendet sich nach Osten... und sieht die vielen Staaten in denen die Menschen unter der Sharia leiden. Der Blick mag aber auch gen Westen wandern. In das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, wo es unmöglich ist, das ein Präsident gewählt wird der nicht religiös ist.
Ich muss mich nicht lange fragen, was geschehen wäre hätte George W. Bush nicht durch Gebete und Beratung mit Priestern erfahren das ein Krieg gegen den Irak etwas heiliges ist... Obama mag gemäßigter sein, aber den Druck der Religiösen fühlt auch er. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten leugnet man die Evolution, hält treu an der Bibel fest und mancher behauptet gar Obama wäre Muslim und Satan in einer Person.... es ist wirklich alles möglich.
Weltmächte, die solchen Aberglauben mit sich führen, sind bedrohlich.... und das soll jetzt kein blinder Anti-Amerikanismus sein, nur das Augenmerk des geneigten Lesers darauf richten. Was würde mit Europa geschehen, wenn die islamische Welt wirklich einmal gegen die christlich-amerikanische prallt?
Ich denke es ist an der Zeit sich nochmal Gedanken über das eigene Weltbild zu machen. Ich kann nicht beweisen das es Gott nicht gibt, aber wenn es ihn geben sollte, so hat er sich mir nie offenbart... was ich aber am eigenen Leibe erlebt habe ist die Bigotterie der Religiösen, denn sie ist auch in Deutschland noch all gegenwärtig. Steigende Kirchenaustritte mögen ein Zeichen dagegen sein, aber sie ändern bislang nichts daran, das in den Medien und in der Politik Religionen jeder Couleur noch immer das Recht beanspruchen für Mehrheiten zu sprechen. Sie sind aber nicht mehr die Mehrheit... Deutschland ist zu je einem Drittel katholisch, evangelisch und konfessionslos.
Das Problem aber ist, das die Konfessionslosen keine geeinte Stimme haben. Was auch schwierig ist, denn wir glauben nicht alle an das selbe.... und ich sage wir, auch wenn ich noch immer Kirchensteuer zahle.
Das hatte bislang den Grund, das ich im sozialen Bereich arbeite... und da mir irgendwann mal ein katholischer Priester Wasser über den Kopf goss bin ich katholisch... Nicht mehr lange, auch wenn ich dann Probleme haben werde bei religiösen Trägern Arbeit zu finden. Sie bekommen nicht viel von meinem Gehalt, aber hier geht es mir ums Prinzip... und zur Zeit bin ich bei einem konfessionslosen, gemeinnützigen Träger beschäftigt, das Geld kann in andere Form sicherlich sinnvoller und in meinem Sinne investiert werden.
Mein Block trägt den "Scarlet Letter" und daher werde ich von Zeit zu Zeit einen Blogbeitrag zum Thema Atheismus vs. Religion verfassen und den Attributen, die dieses Zeichen tragen sollte, gerecht werden.
In dem ich mich oute, in dem ich in meinen Beiträgen meine Gedanken hinaus in die Welt trage, in dem ich ausspreche was ich denke und fühle und in dem ich dafür Sorge, so gut wie ich es vermag, das Religionen und Staaten zwei verschiedene paar Schuhe werden und bleiben. Ausserdem werde ich euch mitnehmen auf meinem Weg... beim Kirchenaustritt... und allem anderen was sich aus dem Entschluss ergibt den Scarlett Letter zu tragen.
Wer sich, wie ich, Richard Dawkins Kampagne anschließen will der findet hier einen Link zur Out-Campaign
Wenn es so ist das ein Drittel der Deutschen nicht mehr an einen Gott glauben, dann sollten wir endlich auch in der Gesellschaft eine starke Lobby haben und uns nicht mehr von religiösen Menschen erklären lassen müssen was Moral ist und woher sie kommt. Ich persönlich halte religiöse Moral zumindest für fragwürdig, wenn nicht gar für absurd, aber davon ein anderes mal mehr...
Lieben Gruß,
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