Dienstag, 12. Februar 2013

Rezension: Soulless - Gail Carriger

Pssst...
Ja, ich rede mit dir, aber bitte, drehe dich nicht um! Möchtest du ein A kaufen? Psst! Ja genau, oder ähh nein ähhh... Eigentlich habe ich habe da etwas zu gestehen...
Nein, schau mich nicht so an, bitte, höre einfach nur zu. In Ordnung, gut...
Psst... ja, ich habe, oh je, es ist so peinlich, ich habe da ein Buch gelesen. So eins mit...
Mit Vampiren, ja genau, und mit Werwölfen... hmm.
Ja, es ist mir so furchtbar unangenehm...
Nein, es ist nicht schwarz, nein es hat keinen Apfel auf dem Cover. Nein auch kein blutrotes Band... zum Glück nicht...
denn es hat mir wirklich gut gefallen.


Soulless (Parasol Protectorate, #1)
Sprache: Englisch
Deutscher Titel: Glühende Dunkelheit
Format: Taschenbuch, 365
Verlag: Orbit, 2009
ISBN-10: 0316056634
ISBN-13: 9780316056632





„Soulless – Seelenlos“ ist eine dieser Perlen, für die es lange braucht bis sie sich aus dem Wust der Trittbrett-fahrenden Vampirromane in der Nachfolge von Twilight und Sookie zu mir durcharbeiten konnten. Aber was für eine Entdeckung... wenn ihr je auf der Suche nach einem Steampunk-Paranormal Romance–Alternativ History-Buch seit, angefüllt mit Kalauern und blitzendem Humor a la Christoper Moore, hier werdet ihr fündig. Oder ich wurde es zumindest... und es gibt sogar einen Vampir von dem man behaupten könnte das er „glitzert“, aber das hat rein gar nichts mit Tageslicht zu tun und Pupertätskrisen und Mormonenglück sucht man auch vergeblich.

Wie begeben uns ins England 1870, das auf den ersten Schein eben genau dies ist... aber eben nur auf den ersten Blick, denn mit der Renaissance hat diese Welt einen anderen Weg eingeschlagen als die unsere. Vampire, Werwölfe, Gespenster und Poltergeister sind alle Mitglieder der inklusiven britischen Gesellschaft...

Dort begegnen wir Alexia Tabotti, einer englischen Dame, die sich dank ihres Vaters, eines Italieners, damit abfinden muss, nie englische Dame genug sein zu können. So bleibt sie skandalös lange unverheiratet und ist mit einem Gehirn gesegnet und einem Teint, der leider ein paar Nuancen zu dunkel ist. Zudem hat sie von ihrem Vater noch etwas anderes geerbt. Wie er, ist sie nicht im Besitz einer Seele... und diese Seelenlosigkeit macht sie zu etwas fast schon einzigartigem.

Bewaffnet mit einem Sonnenschirm und einer spitzen Zunge schlägt sich Alexia mit ihrem Schicksal als alte Jungfer herum, und schon im ersten Kapitel mit einem Vampir... was für eben jenen tödlich endet... und von da ab ist es eine Achterbahnfahrt der Gefühle, aber auch eine die in die verbrecherischen Ecken Londons führt....

Für mich war dieses Buch ein echter Segen, ich habe meine in den letzten Jahren inflationär ansteigende Abneigung gegen die neue Art von Vampir-, Werwolf und Zombieromanzen überwunden, oder werde hierfür zumindest in der nächsten Zeit eine geräumige Ausnahme machen. Denn dieses Buch ist witzig, erzählt eine interessante Geschichte und hat eine eigene, aber durchweg gut konzipierte neue Welt im Nacken. Gail Carriger hat ihren eigenen Stil und nimmt wie nebenbei die großen britischen Klassiker der viktorianischen Epoche aufs Korn, wobei immer auch ihre Liebe für diese Literaturgattung durchkommt. Die Charaktere sind gut gezeichnet und obwohl immer mit dem humorigen Auge gesehen, auch ernsthaft genug um echt zu wirken.

Einzig die Nebencharaktere bleiben ein wenig blass und stereotyp. Aber, da es eine Reihe ist und ich die nächsten Bände schon hier liegen habe, hoffe ich, dass sich da noch etwas tut. Für einen ersten Band einer neuen Autorin war dieses Buch schon so gut, dass ich kaum abwarten kann was sich in diesem schrägen Hirn sonst noch verbirgt.
Die nächsten Treffen mit Alexia Tarabotti, Lord Maccon und Ivy Hisselpenny sind schon gebucht.

Fazit:
Es scheint schon ewig lange her zu sein, dass ich so richtig enthusiastisch über eine neuen Reihe war, aber das Gefühl noch mal zu erleben ist wirklich wundervoll.

Ich vergebe in Hoffnung auf mehr:

✦✦✦✦✧

Eure Gecko

Montag, 11. Februar 2013

Leselistenfieber

Ich habe dieses Jahr, wie jeder hier sehen kann all die Listen an denen ich mich und meinen Bücherhaufen abarbeite öffentlich gestellt. Damit bin ich unter den Buchbloggern nicht allein, aber die Frage ist natürlich völlig berechtigt warum man sich so etwas antut, wenn es beim Lesen doch um das Stöbern, Finden und mit „Vergnügen“ lesen geht. Bringt es wirklich etwas, sich so einzuengen, was hat man noch für Lesespaß, wenn man sich ein festes Ziel vornimmt? Geht es nicht eigentlich darum Bücher zu genießen?

Für mich sind all diese Listen, abgesehen von der „Leseliste“ eine andere und neue Art an das Lesen heranzugehen. Ich habe im letzten Jahr so unregelmäßig gelesen, dass es mich geärgert hat. Ich hätte so viel schöne Zeit mit Lektüre verbringen können, aber es fehlte an Motivation und Durchhaltevermögen. Dabei sollen diese Listen primär helfen, aber ich habe auch noch andere Gründe dafür und über diese werde ich jetzt ein wenig länger schreiben.

Motivation:
Die habe ich ja oben schon erwähnt, und ich denke bislang, dass mir die Listen dabei helfen mich positiv zu unterstützen. Ich bin so ein Mensch, der sehr gut arbeiten kann, solange es etwas abzuhaken gibt. Finde ich erstmal keine Aufgabe, geht meine Energie manchmal schnell flöten oder sie beginnt umher zu trudeln, macht hier und da was, aber nichts richtig.
Lesen ist im Normalfall keine Arbeit, aber warum nicht auch hier mal versuchen nach dieser Methode zu arbeiten? Bislang hilft es mir sehr gut am Ball zu bleiben und setzt auch etwas mehr Energie frei, wenn ich zwischendurch eher müde bin oder zu viel Zeit im Strudel des Internets verbringe.

Fokussieren:
Es geht sicherlich nicht jedem Leser so, aber bei mir häufen sich die ungelesenen Bücher. Mein SuB hatte Ende des Jahres die 1000 Marke überschritten und wenn ich all die ungelesenen Schätzchen betrachte bekomme ich ab und an ein schlechtes Gewissen. Aber bei einem so großen Angebot verliere ich gerne mal den Überblick. Mit Hilfe der Listen fällt es mir leichter an einem Thema, einem kleinen Stapel von Büchern dran zu bleiben. Ich suche sie mir aus meinem Regalen zusammen was ich für diesen Monat oder jenes Thema ausgesucht habe, mache davon einen extra Stapel und suche mir daraus dann ein Buch aus, dem ich mich jetzt gerade widmen werde.
Passt mir eines nicht in den Kram, dann kann ich es ja gegen ein anderes austauschen. Nichts ist so festgeschrieben, dass ich mich daran festklammern muss. 

Vergessene Schätzchen:
Ich möchte alle meine Bücher irgendwann, aber welches wann?
Nun, da kommen die Challenges ins große Spiel. Manche der Anforderungen sind nicht ganz so leicht zu erfüllen, aber wenn man lange genug sucht, dann finden ich schon etwas... und wenn nicht, dann darf ich auch mal etwas neues Buch ins Haus, und es wird dann auch gleich gelesen werden und nicht auf dem SuB landen und dort vor sich hin gammeln.
… und es ist jedes mal wieder eine große Freude, wenn ich ein wirklich verstaubtes und langjährig wartendes Buch gelesen habe und es sich als ein echter Schatz entpuppt... und all jene die mir nicht gefallen endlich auch vom Staub befreit sind und weiter wandern dürfen.
Und wenn der SuB dann mal ein wenig geschrumpft ist kann ich auch wieder ungehindert auf meine Stöber- und Entdeckungstouren gehen, Flohmärkte und Buchbörsen plündern.

Austausch und Kontakte:
Ich mache die Challenges ja nicht alleine, ich mache sie in einer Gruppe Gleichgesinnter, in einem englischsprachigen Forum. Ich lerne mehr und besser in einer anderen Sprache zu schreiben und ich lerne neue Leute kennen und finde neue Bekanntschaften. Das alles ist wichtig für mich und ich hoffe auch in diesem Bereich auf ein erfolgreiches und spannendes Lesejahr. Bis jetzt hat es schon gut begonnen.

Bislang zumindest macht mir das alles viel Spaß und ich habe auch Lust gewonnen diesen Blog zu reaktivieren und zu versuchen regelmäßig auf meiner eigenen Plattform Raum für meine Meinung und eure Kommentare zu schaffen.
… und ganz ehrlich es ist nur ein Spiel, vielleicht ein bisschen Sport. Wenn es mir nicht mehr behagt, werde ich es einfach aufgeben und wieder zu meinen alten Lesegewohnheiten zurückkehren. 

Eure Gecko


Samstag, 9. Februar 2013

Kurz und Knapp #2

Darth Vader und SohnDarth Vader und Sohn von Jeffrey Brown

Originaltitel: Dath Vader and Son
Sprache: Deutsch
Format: Gebundene Ausgabe
, 64 Seiten
Verlag: Panin, 2012
ISBN-10: 3833225394
ISBN-13: 9783833225390
Ein nettes kleines Büchlein, Ideal als Mitbringsel für den frischgebackenen Nerd-Vater. Darth Vader und die Probleme der väterlichen Autorität gegenüber einem Vierjährigen Luke Skywalker. Nicht jedes der Bildchen ist wirklich ein Brüller aber die meisten entlocken doch ein Lächeln, und sei es nur weil selbst recht schale Witzchen einen ganz eigenen Blickwinkel bekommen wenn ein Teil davon Darth Vader ist.

Es bekommt von mir: ✦✦✦✧✧


Nach dem Sci-Fi Nerd nun zum Book-Nerd, dieses Buch bekam ich spontan von Mr. Gecko auf die Nase gedrückt, und was soll ich sagen, es klingelte ein Glöckchen bei mir.

Die NachtbibliothekDie Nachtbibliothek von Audrey Niffenegger

Originaltitel: The Night Bookmobile
Sprache: Deutsch
Format: Gebundene Ausgabe
, 48 Seiten
Verlag: Graf, 2012
ISBN-10:
3862200337
ISBN-13:  9783862200337
Dies ist ein schönes Buch, nicht absolut umwerfend, aber es hat eine gute Idee und ich hoffe die versprochenen Fortsetzungen werden dieser mehr Raum lassen als sie es hier bekommt. Die Zeichnungen sind manchmal sehr gut, andere haben mir weniger gefallen, aber letztlich ist es die originelle Idee die hier wirklich punktet. Aber ob es wirklich zum Lesen animiert oder am Ende nicht doch davor abschreckt?

Dafür gibt's: ✦✦✦✦✧

Eure Gecko